Clubnews

World Handicap System - Teil 1 - Warum ein neues Handicap-System?

Warum ein neues Handicap-System?

Seit dem Jahr 2001 galt auch in Deutschland ein Vorgabensystem, das von allen europäischen Nationen mehr oder weniger einheitlich angewandt wurde. Jetzt kommt ein globales, weltweites Handicap-System, das allen Golfnationen ein Umdenken und ein Neujustieren abverlangt.

Auf der ganzen Welt wird Golf nach den gleichen Regeln gespielt. Wann immer es Änderungen im Regelwerk gab, wurden diese von den beiden führenden Organisationen, der United States Golf Association (USGA) und dem Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A), gemeinsam entwickelt und global eingeführt.

Für jeden Golfer ist es eine Selbstverständlichkeit, dass alle Golfer nach den gleichen Regeln spielen. Für den Amateurgolfsport gibt es aber neben den Golfregeln ein weiteres Instrument, was den Golfsport von nahezu allen anderen Sportarten unterscheidet: das Handicap-System. Ob der Golfsport auch nur ansatzweise ähnliche Beliebtheit erfahren würde, wenn es dieses Instrument des „sich vergleichen Könnens“ nicht gäbe, ist sehr fraglich. Doch genau hier gab es in der Vergangenheit sechs unterschiedliche Systeme weltweit. Alle verfolgten das gleiche Ziel, nämlich die Spielstärke eines Golfspielers durch eine Kennziffer, das Handicap, vergleichbar zu machen, um sich auch im Wettkampf tatsächlich vergleichen zu können. Jedoch die Berechnungsmethoden waren unterschiedlich, was dazu führte, dass zwei Spieler, die die gleiche Spielstärke hatten, in den unterschiedlichen Systemen, unterschiedlich eingestuft wurden. Vor einigen Jahrzehnten war dies sicherlich nicht entscheidend, denn das Golfspiel fand meist im eigenen Land statt bzw. zumindest meist auf dem gleichen Kontinent. Heute ist das ganz anders, heute sind Distanzen leichter überwindbar, so dass auch das Golfspiel internationaler geworden ist.

Um hier dem Anspruch einer Vergleichbarkeit von Spielern mit unterschiedlicher Spielstärke gerecht zu werden, erschien ein einheitlich gültiges System der sinnvollste Weg. Und so erwuchs die Idee eines World Handicap Systems.

Aus den sechs unterschiedlichen Systemen wurden die jeweils besten Aspekte zusammengetragen und ein einheitliches System geformt. Hierfür zeichnen sich wiederum die beiden führenden Organisationen – USGA und R&A – verantwortlich. Über einen Zeitraum von fast acht Jahren wurde an diesem System gearbeitet, um möglichst allen regionalen und kulturellen Gegebenheiten gerecht zu werden.

Mit der Einführung des World Handicap Systems schließt sich somit die Lücke unterschiedlicher Handhabung gleicher Umstände. Zukünftig spielt es keine Rolle mehr, aus welchem Land der Gast bei Ihrem Turnier antritt. Die Basis der Vergleichbarkeit beim Wettkampf um den Nettopreis ist nun gegeben.

Um den Regelungen die richtige Gewichtung und Nachhaltigkeit zu verleihen, wurde aus den unterschiedlichen Handicap-Systemen ein einheitliches Regelwerk, welches ab sofort auch den Status der Regeln aufweist. Aus Handicap-System werden somit Handicap-Regeln.

Quelle für Bild und Text: DGV

Zurück