Aus alt mach neu!

Bagger, Walzen, Schippen, Harken, jede Menge Sand und Erde: eigentlich das perfekte Rezept eines überdimensionierten Spielplatzes für „große Jungs“. Im GCA jedoch entsteht aus diesen Bestandteilen in filigranster Arbeit und Handwerkskunst ein komplett neues Grün. Über 30 Jahre ist es her, dass das Grün der 5. Spielbahn eine Renovierung erhalten hat. Jetzt, im Spätsommer 2018 wird erneut Hand angelegt, um mit frischem Aufbau und der richtigen Grasmischung dem erkrankten Mischgrün neues Leben einzuhauchen. Der Zeitpunkt ist perfekt, die sommerlichen Temperaturen lassen das Material für den Bau innerhalb kürzester Zeit trocknen und machen es so beweglich zur Modellierung. Auch die Samen unserer neuen Grassorten Agrostis und Festuca benötigen diese Temperaturen, um noch vor dem anstehenden Winter zu keimen.

Fleißarbeit gefragt.

Nachdem am frühen Dienstagmorgen die alte Grünoberfläche inkl. einiger Zentimeter der alten Tragschicht komplett entfernt wurde, beginnt die eigentliche Arbeit. Zwei Sattelzüge Substrat, die perfekt gemischte Erde die wir für unseren Bau benötigen, werden sukzessive, nach der Anlieferung in dieser Woche, auf dem kahlen Grün verteilt. Mit Bagger, Tellersander und in Handarbeit entsteht so die Oberfläche, auf der zukünftig die Birdie-Putts fallen werden. Über 50 Tonnen Material muss das Team um Head-Greenkeeper Hans-Jürgen Negele in diesem Abschnitt des Baus von A nach B transportieren. Das bedeutet den Dauereinsatz für Mensch und Maschine. Insgesamt werden über 150 Stunden Arbeit in das neue Grün fließen, darüber hinaus natürlich einiges an Schweiß und Kraftstoff für die Maschinen.

Das alte Material wird weiterverwendet.

Die besagte und entfernte Tragschicht, das was sich zwischen Wurzel und Grünaufbau befindet, hat nun einen Platz auf der Driving-Range gefunden. Hier entsteht auf Dauer und bei weiteren Arbeiten am Platz ein zusätzliches Plateau, das zukünftig mehr Platz zum Üben bieten soll. Die Rechnung ist imposant: Jährlich wird viel Sand durch das Aerifizieren und Topdressing aufgebracht. Durch diese Pflegemaßnahmen haben wir seitdem letzten Umbau ein über 30cm höheres Grün geschaffen. Bei etwa 500 Quadratmetern Fläche eine erstaunliche Menge an feinstem Sand.

Rotschwingel und Straußgras.

Eine fein abgestimmte Mischung aus den Grassorten Festuca und Agrostis wird in den nächsten Wochen mit genug Wärme, Licht und Wasser seine hellgrünen Spitzen in Richtung Sonne strecken. Agrostis, oder auch Bentgras, gilt als eines der schönsten Gräser für den Golfplatzbau. Die feine Struktur, eine tiefgrüne Farbe, die große Dichte und der problemlose Tiefschnitt bieten beste Voraussetzungen für den Einsatz auf Golfplätzen. Durch den dichten Wuchs dominiert Agrostis außerdem zukünftig das Grün. Fremdgräser haben es schwer sich zwischen Festuca und Agrostis auszubreiten. Im Hinblick auf die Pflege und den Erhalt bauen wir auf diese Eigenschaften. Bei der sich stetig reduzierenden Liste an zugelassenen Pflanzenschutzmitteln vertrauen wir auf widerstandsfähige Gräser, die man überall auf der Welt findet, in feuchten Tälern und Wäldern oder auf eiskalten Ebenen in großer Höhe. Bei 22g pro Quadratmeter werden so um die 11 Kilo des mikroskopisch kleinen Rasensamens auf der neu modellierten Fläche ausgebracht.

Vereinigung von Pflege und Spielbarkeit.

Das sogenannte „shaping“ des Grüns, also die Modellierung der Oberfläche, übernimmt ebenfalls unser Greenkeeping. Es entsteht ein Grün in gleicher Größe, an identischer Stelle, das strategische Optionen bietet, das Spaß macht, gut aussieht und – das deutlich resistenter gegen die hohen Belastungen des Golfsports ist.

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