Schweyer verpasst knapp den Titel der AK30 Deutschen Meisterschaft
6. Juli 2025 , Auszüge aus: Christopher Tiess, Golf.de
Die Deutschen Meisterschaften der Jungsenioren sind entschieden und unser Bundesliga-Spieler und Kapitän der 1. Herren, Philipp Schweyer, spielte um den Titel. Nachdem die Spielbedingungen an den beiden ersten Spieltagen vor allem windig waren, gesellte sich heute ein nerviger Sprühregen hinzu. Dieser setzte dann zwar kurz aus, kehrte zum Stechen der Herren dann als ausgewachsener Regenstrom zurück. Selbst die Siegerehrung des Turniers musste im Clubhaus des gastgebenden GC Hubbelrath stattfinden.
Spannung pur
Im Feld der Herren endeten die Deutschen Midamateur-Meisterschaften mit einem Showdown im Stechen: Nach den drei regulären Runden lagen Philipp Schweyer (GC Augsburg) und der als Führende gestartete Frederik Strünker (GC Hubbelrath) mit jeweils 216 Schlägen (Even Par) gleichauf an der Spitze. Große Bedeutung hatte dabei Bahn 16. Schweyer hatte sich mit Birdies an Bahn 15 und Bahn 16 an Strünker herangearbeitet. Strünker, der eine Spielgruppe hinter Schweyer spielte, musste an Bahn 16 hingegen dank eines ziemlich überflüssigen Dreiputts ein Doppelbogey hinnehmen - und urplötzlich hatten sich die Führung von vier Schlägen komplett aufgelöst.
Der als Titelverteidiger gestartete Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC) spielte neben Strünker und lag nach der schicksalhaften Bahn 16 schlaggleich mit Strünker und Schweyer in Führung. Allerdings kam dem Hessen dann an Bahn 17 ein Triplebogey in die Quere und nahm ihn aus dem Titelrennen. Die beiden anderen Herren blieben für den Rest der regulären Distanz fehlerfrei, wobei das Ganze zumindest aus der Sicht des späteren Siegers nicht so eindeutig war.
Strünker beschreibt die Situation: „Nach acht gespielten Bahnen lag ich fünf Schläge vorne. Da dachte ich kurz: das wird ein Spaziergang. Aber dann kam Stefan Wiedergrün, packt die Krallen aus und es wurde ungemütlich. Da hat der einfach mal einen Bunkerschlag an Bahn 10 gelocht - und das war nicht der einzige Wunderschlag. Der Atem war auf jeden Fall zu spüren und Stefan ist eben ein sehr gefährlicher Spieler. Aber ich muss sagen: die Stimmung im Flight war echt gut und sehr sportlich.
Zum Ende hin waren mein Caddy Martin und ich dann kurz verwirrt. Ich dachte, ich liege bei eins über Par und Schweyer bei eins unter Par. Tatsächlich lagen wir aber beide Even Par. Dann haben wir gesehen, dass Schweyer die 18 mit Par spielt. Das hab ich dann auch gemacht und wir konnten ins Stechen.“
Schweyer ohne Glück
Ausgespielt wurde das Playoff auf Bahn 18, wo die Zuschauer einen tribünenartigen Blick auf das Grün haben. Die Vorentscheidung fiel leider bereits direkt am Abschlag. Der Drive von Schweyer ging links raus ins Unterholz. Auch der Schlag danach bekam Kontakt mit einem Ast. Strünker konnte nun defensiv spielen und das tat er auch. Mit Bogey gegen Triplebogey setzte er sich Schweyers Kontrahent direkt am ersten Extraloch durch und krönte sich zum Deutschen Meister.
Ein glücklicher Abschluss für den talentierten Strünker, der mit einer herausragenden 66 (-6) in das Turnier gestartet war, an den Folgetagen allerdings mit zwei 75er-Runden kämpfte, wodurch letztendlich verschiedene Verfolger - darunter auch mehrfach Schweyer - aufschließen konnten.
Den dritten Platz belegt Stefan Wiedergrün mit 219 Schlägen (+3). Auf dem geteilten vierten Platz landen Nicolai Albrecht (GK Braunschweig), Max Eichmeier (Stuttgarter GC Solitude) und Alexander Lauer (Burgdorfer GC), die jeweils 222 Schläge (+6) benötigten. Julian Schinnenburg (Stuttgarter GC Solitude) und Tom Barzen (GC Neuhof) teilten sich mit 223 Schlägen (+7) den siebten Rang. Das Feld blieb über die gesamte Meisterschaft hinweg eng beisammen, ein weiterer Beleg für die hohe sportliche Leistungsdichte und der Garant für Spannung bis zum Schluss.